Beim ursprünglich britischen Automobilhersteller Mini spielt die Schreibweise eine entscheidende Rolle. Die klassischen Fahrzeuge, die seit den späten 1950er Jahren für den bis heute andauernden Kultfaktor sorgten, wurden hierzulande mitunter als „Mini“ bezeichnet, seit der Wiederbelebung durch BMW firmiert die Marke MINI als eigenständiger Hersteller und einem völlig zu Recht zur Schau getragenen Selbstbewusstsein. MINI hat sich längst vom reinen Kleinwagenhersteller wegentwickelt und präsentiert mittlerweile sogar SUV, die allerdings weiterhin das unverkennbare Design und die Formgebung früherer Jahre aufweisen. Technisch hat man sich ohnehin weiterentwickelt und so ist heute dort, wo MINI draufsteht, in aller Regel BMW enthalten.
Entwicklung von Mini zu MINI
Im Jahr 1959 wurde der erste Mini hergestellt. Der Entwurf ging auf den griechischen Industriedesigner Sir Alec Issigonis zurück, der in seiner Zusammenarbeit mit dem britischen Autobauer Morris Geschichte schrieb. Der spätere „Sir“ Issigonis baute ein Fahrzeug, dem auf Anhieb die Herzen der Briten zuflog und das zunächst auch nicht allein „Mini“ genannt wurde. Angeboten wurde der Kleinstwagen sowohl als Austin Seven bzw. Se7en als auch als Morris Mini Minor und damit als Modell noch unterhalb des bereits etablierten Morris Minor. Aus den verschiedenen Varianten ersieht man auch die Kooperation zwischen den vormaligen Konkurrenten Austin Motor Company und Morris Motor Company, die vor dem Hintergrund der Suezkrise die Zeit für ein treibstoffsparendes Auto gekommen sahen. Offizieller Hersteller der ersten Mini war die neu firmierte BMC alias British Motor Company.
Der erste Mini punktete durch seinen quer eingebauten und damit platzsparenden Motor und den Frontantrieb. Dem Konzept blieb man bis zum Ende treu und auch die Gestaltung, die der Legende nach auf einer Serviette erfolgte, wurde niemals angetastet. Der Name „Mini“ datiert auf das Jahr 1969 und in den folgenden Jahren waren sowohl Rover als auch British Leyland die Hersteller, die allerdings keinen langfristigen kommerziellen Erfolg mit dem Mini erzielten. Selbst Ausführungen als Kombi und diverse Auftritte in Filmen konnten nichts an der wirtschaftlichen Schieflage der Unternehmen ändern.
So kam es, dass BMW im Jahr 1994 die MG Rover Group übernahm und damit auch die Recht am Mini erwarb. Um den Neustart zu markieren, wurde aus dem Mini der MINI in Großbuchstaben, doch das besondere Handling und der tiefe Schwerpunkt blieben stets erhalten. Der Kultfaktor des Fahrzeugs wurde früher durch „Testimonials“ wie die Beatles, Bud Spencer und „Mr. Bean“ alias Rowan Atkinson bezeugt, der aktuelle MINI wird unter anderem von Matt Damon, Charlize Theron und Robert de Niro hochgeschätzt.
MINI und der Motorsport
Der Begriff der „Rennsemmel“ scheint wie geschaffen für Mini und MINI. Unter britischer Ägide fuhr das Fahrzeug unter anderem bei der Rallye Monte Carlo mit und gewann vierfach. Ebenfalls erfolgreich waren Mini bei anderen Rallyes und auch Niki Lauda fuhr Rennen mit einem Mini. Gemeinhin wird das hohe Leistungsgewicht des Minimalisten gepriesen. Bis heute fahren die Fahrzeuge bei Oldtimer-Rennen mit und unter dem Namen MINI engagiert sich die BMW-Tochter bis heute im internationalen Rallyezirkus.
Erfindungsreichtum bei MINI
Die Kreativität, mit der die ersten Mini gebaut wurden, ist bis heute bemerkenswert. Bis zu vier Personen passten in den Winzling, was auch am Quereinbau des Motors und dem zu dieser Zeit noch nicht allzu gebräuchlichen Frontantrieb lag. Seitens BMW lässt sich die perfekte Übersetzung des damaligen Design in ein zeitgemäßes Fahrzeug als kreative Leistung anerkennen. Darüber hinaus punktet MINI durch die Integration des Sprachsystems Alexa und eine hohe Konnektivität sowie Vernetzungsmöglichkeiten. Auch bietet der Hersteller jede Menge Lifestyle-Produkte für MINI- Fans an, bei denen die Bandbreite von Kleidung über Spielzeug bis hin zu Accessoires.
MINI heute
Wo früher einzig und allein ein Kleinstwagen auf dem Markt war, sind unter dem Logo von MINI heute gleich eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle zu haben. In die Fußstapfen des alten Mini tritt der MINI ONE, zudem existieren Varianten als Clubman, Countryman und Cooper SE. Entsprechend ist der MINI sowohl als kompakter Kombi als auch als SUV zu haben und versteht sich in der Ausführung Cooper SE auch als sportliches Fahrzeug. Abgerundet wird die Bandbreite von einer Ausführung als Cabriolet sowie einem elektrisch angetriebenen MINI.