Porsche gilt vielen Automobilfans als „Non-Plus-ultra“ im Bereich des Sportwagenbaus. Vor allem der berühmte 911 ist ein echter Dauerläufer und bis heute sind noch eine Fülle an Modellen aus vergangenen Dekaden bis in die 1960er Jahre als Oldtimer unterwegs. Die Geschichte Porsches ist eng mit der von Volkswagen verbunden. Ferdinand Porsche war der erste Konstrukteur in Wolfsburg und maßgeblich an der Entwicklung des VW-Konzerns beteiligt. Interessanterweise saß Porsche zuvor auch im Vorstand der Daimler AG. Eigene Modelle entstanden erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und waren fast durchweg Sportwagen. Erst seit einigen Jahren werden auch SUV und mit dem Panamera ein Gran Turismo gebaut. Porsche gehört seit 2009 zum Volkswagenkonzern.
Porsche aus historischer Perspektive
Gegründet wurde Porsche als reines Konstruktionsbüro im Jahr 1931. Der Firmensitz war bereits zu dieser Zeit die schwäbische Metropole Stuttgart, wobei keine eigenen Fahrzeuge geplant waren. Ferdinand Porsche arbeitete mit seinem Team für Zündapp, NSU und Wanderer und war an der Gründung von Volkswagen bzw. der Entwicklung des KdF-Wagens, des späteren VW Käfer, beteiligt. Die KG blieb über viele Jahrzehnte ein Familienunternehmen, das im Zweiten Weltkrieg als Rüstungskonzern firmiert und in der Nachkriegszeit verstärkt eigene Fahrzeuge voranbrachte. Der Porsche 356 gilt hier als erster Meilenstein und stammt von 1950. Kennzeichnend für dieses Modell ist die enge Verbindung zu Volkswagen und die Verwendung desselben Konzepts.
In den ersten Jahren fokussierte Porsche vor allem auf den Motorsport, brachte allerdings in den frühen 1960er Jahren mit dem 901 auch ein Straßenfahrzeug hervor. Zwei Jahre später kam dann der 911 auf den Markt und erwies sich als regelrechter „Game Changer“. Das Modell gilt als Inkarnation eines soliden Sportwagens und wird bis heute mit Boxermotor gebaut. Der Erfolg beflügelte Porsche und sorgte dafür, dass seit den 1970er Jahren weitere Modelle erschienen. Vor allem der 914 aber auch der 924 und der 928 prägten die Zeit bis zum Ende der 1980er Jahre, waren allerdings wirtschaftlich nicht erfolgreich genug, um die Schieflage bei Porsche zu verhindern.
Erst mit der Präsentation von Boxster und Cayman im Jahr 1993 gelang Porsche die Wende und 2002 wurde mit dem Cayenne erstmals ein SUV präsentiert. Porsche verdingte sich zu dieser Zeit auch als Mitentwickler fremder Fahrzeuge wie des Audi RS2 und des VW Touareg. Gleichzeitig wuchs der Einfluss Porsches bei VW, der fast zur Übernahme geführt hätte, jedoch damit endete, dass Porsche Teil des Volkswagenkonzerns wurde bzw. ein Firmenverbund entstand.
Porsche und der Rennsport
Dass ein Sportwagenhersteller eine enge Verbindung zur Rennsportwelt aufweist, versteht sich von selbst. Der berühmte Rennfahrer Adolf Rosenberger war Vorstandsmitglied bei Porsche und seit den 1960er Jahren fuhr die Marke immer wieder bei prestigeträchtigen Rennen mit. 1962 siegte man in der Formel 1, 19 Mal wurden die 24 Stunden von Le Mans gewonnen und auch bei der Rallye Paris-Dakar und der Targa Florio stehen die Zuffenhausener in den Annalen. Bis heute ist Porsche in diversen Rennsportteams mit von der Partie, sei es als Berater oder auch Entwickler der Motoren oder Lieferant einzelner Technologien.
Erfindungen des Herstellers Porsche
Kaum ein anderer Hersteller hat so viele Erfindungen vorzuweisen, wie Porsche. Allein die Tatsache, dass die komplette Konzeption des damals neuen Volkswagenkonzerns auf Ferdinand Porsche zurückgeht, spricht schon Bände. Es steht allerdings nicht immer Porsche auf den Entwicklungen, was sich unter anderem anhand des Kardanantriebs zeigt, der vor allem in Motorrädern von Yamaha zum Eindruck kommt. Der 928 war 1977 eine Weltsensation und wurde als bis dato erster Sportwagen als „Auto des Jahres“ ausgezeichnet. Neu waren ein gekühltes Handschuhfach oder auch eine spezielle Scheibenwaschanlage mit separatem Tank. Aus den Zeiten vor der Firmengründung stammen der erste elektrische Radnabenmotor sowie das erste Allradauto, derLohner-Porsche – beides Konstruktionen Ferdinand Porsches, die bis ins Jahr 1900 zurückgehen.
Aktuelle Modelle
Wer sich heute für einen Porsche interessiert, schöpft aus dem Vollen. Als Klassiker, Dauerbrenner und Zugpferd gilt seit eh und je der Porsche 911. Der Sportwagen wird seit mehr als 55 Jahren gebaut und ist Generation für Generation herausragend. Hinsichtlich der Verkaufszahlen sind es vor allem die SUV wie der Cayenne und der Macan, die gemeinsam mit dem Gran Turismo Panamera für Erfolg sorgen und im Jahr 2018 rund drei Viertel des gesamten Umsatzes beisteuerte. Nummer eins ist dabei meist der Macan als vermeintlich kleinstes Modell.
Eine Besonderheit stellt der Porsche Taycan 4S dar, der als reines Elektroauto und Sportcoupé seit 2019 auf dem Markt ist. Wer einen kleinen Porsche als Einstiegsmodell fahren möchte, entscheidet sich für den 718, der in früheren Jahren ausschließlich unter den Namen Cayman und Boxster bekannt war.