smart gilt als Revolutionär und Senkrechtstarter in der Autowelt und ist zugleich eines der jüngsten Unternehmen der Branche. Erst 1994 erschienen die Fahrzeuge auf dem Markt und resultierten aus einer Kooperation zwischen dem vormaligen Gründer der swatch Group, Nicolas Hayek, und Mercedes-Benz. Die Idee hinter smart gleicht der der Armbanduhren mit Swatch-Logo; unkompliziert, einfach und günstig sollen die Fahrzeuge sein und auch die Nachhaltigkeit spielte von Anfang an eine Rolle. Mittlerweile ist smart eine 100-prozentige Daimlertochter mit Sitz im schwäbischen Böblingen und weltweiter Bedeutung. Der Name ist gewissermaßen Programm, denn hiermit ist nicht nur das englische Wort für „clever“ gemeint, sondern auch die Kombination von „Swatch“, „Mercedes“ und „Art“. Die Nähe zu Mercedes-Benz wird durch die Herstellerschlüssel vieler Modelle beim Kraftfahrt-Bundesamt deutlich, die denen von Mercedes-Benz entsprechen.
Geschichte des Herstellers smart
Am Anfang der Entwicklung von smart stand die Swatch-Uhr aus den 1980er Jahren. Das Konzept einer einfachen und erschwinglichen Armbanduhr mit überzeugendem Design sollte eins zu eins auf die Automobilbranche übertragen werden, was zunächst in Form einer Zusammenarbeit mit Volkswagen oder der Bahn geplant war. Nachdem beide möglichen Partner absagten, fand sich Mercedes-Benz bzw. Daimler als Entwickler für das Fahrzeug, das ursprünglich als reines Elektromodell geplant war. Die Idee eines Swatch-Mobils wurde allerdings schon 1994 verworfen, nachdem Daimler das Unternehmen übernommen hatte und bald Benzinmotoren anstelle von Elektroantrieben integrierte. Nicolas Hayek verließ das Unternehmen im Jahr 1998.
In den folgenden Jahren erregte smart viel Aufsehen durch ein neuartiges Vertriebskonzept. Es entstanden die „smart center“, in denen die Kleinwagen in Türmen übereinander gestellt waren. Im Jahr 2005 existierten 106 dieser Center, die vom Architekten Ralph Küster für die Modulbauweise und in unterschiedlichen Größen konzipiert worden waren. Nachdem dieses Konzept nicht mehr tragfähig war, verschwand alsbald auch der Roadster vom Markt und smart setzte verstärkt auf Carsharing, um die eigenen Fahrzeuge bekannt zu machen.
Ab 2007 wurde zunächst vor allem auf den fortwo gesetzt, 2014 kam auch wieder der forfour hinzu, der auf derselben Plattform wie der Renault Twingo aufsetzt. Daimler und Renault-Nissan arbeiten in diesem Kontext zusammen und mittlerweile existieren auch wieder eine Reihe von elektrischen Versionen von smart. Des Weiteren lassen sich die kleinen Flitzer vom Werkstuner Brabus auf Highspeed bringen und punkten unter anderem mit einem enorm geringen Wendekreis, der unterhalb von sieben Metern liegt. Beliebt ist smart nicht nur in Deutschland, sondern vor allem in den USA, wo sich einer der größten Absatzmärkte befindet. Zudem plant das Unternehmen eine Expansion nach China mitsamt eigener Produktionskapazitäten, wozu gemeinsam mit Geely ein Joint-Venture gegründet wurde.
smart im Motorsport
Auf den offiziellen Rennstrecken der Welt oder Rallyekursen tritt smart bislang kaum in Erscheinung. In der Tuning-Szene und im privaten Rennsport ist die Präsenz der Marke jedoch enorm. Es finden immer wieder reine smart-Rennen statt und eine ganze Reihe an Tunern haben dem Winzling bereits neues Leben eingehaucht und diesen auf Höchstleistung getrimmt. Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h- Marke sind dabei keine Seltenheit. In Italien existiert zudem ein smart EQ fortwo e-cup und zudem ein internationaler 4twocup.
Innovationen des Herstellers smart
Allein die Existenz eines Herstellers wie smart kann bereits als enorme Innovation im Automobilbereich angesehen werden. Mit Nicolas Hayek betrat ein bis dato Unbekannter die Autobranche und krempelte diese gründlich um. Auch in den Ausmaßen betrat man Neuland und knüpfte indirekt an die legendären Kabinenroller der 1950er Jahre an. Ebenfalls innovativ war seinerzeit das Vertriebskonzept mit eigenen smart-Türmen, die regelrechte „Landmarken“ darstellten. Dass smart mittlerweile vor allem Elektroautos baut und viel mit Carsharing-Anbietern kooperiert, versteht sich fast von selbst, ist aber ebenfalls ein zukunftsweisender Schritt.
Aktuelle Modelle bei smart
Wer sich aktuell für einen smart interessiert, erhält sowohl den fortwo als auch den größeren Viersitzer forfour. Beide Modelle fallen noch in die Kategorie der Kleinstwagen, wobei der fortwo mit seinen 2,74 Meter natürlich einen regelrechten Rekordwert im „Klein-Sein“ aufstellt, der forfour aber auch nur 3,50 Meter misst. Seit 2017 sind die Fahrzeuge auch mit Elektroantrieben zu haben und punkten zudem mit ihrem herausragenden Komfort, der weit über die Fahrzeugklasse hinausweist.